Alwin Steinle  SOULMADE
 


ICH BIN...

so viel mehr als ich weiß, das spüre ich.

Das hat mich schon immer angetrieben. Geprägt durch meine Sozialisation, konnte ich jedoch meine Werte und Vorstellungen nicht vereinen mit dem gesellschaftlichen Druck zur Konformität. Meine religiöse Erziehung brachte mehr Zweifel in mein Leben als Zufriedenheit und Freude. Gleichzeitig jedoch sprudelte hier die Quelle meiner spirituellen Suche nach Intensität, nach Rückverbindung zu meinem Ursprung und meiner inneren Kraft. Bereits im Kindesalter stellte ich moralische Werte in Frage, welche gepredigt aber nicht gelebt wurden.

Ich bin dankbar dafür, das Leben zu fühlen - in seiner Trauer und Vergänglichkeit, aber auch in Zuversicht, Freude und Magie.

Meine Suche führte mich mit gut 20 Jahren nach Thailand. Ich wollte raus aus der Monotonie meines Alltags. Ein Jahr wollte ich dort bleiben. Dann kam Malaria, und alles änderte sich. Diese Krankheit führte mich in die Tiefe und zwang mich, "anders" auf mein Leben zu blicken. Denn ich war auf der Flucht vor mir selbst, obwohl ich paradoxer Weise glaubte, dass das Gegenteil der Fall war. Die Medikamente waren so stark, dass ich nach der Entlassung aus dem Provinzkrankenhaus feststellen musste, dass mein Sprachzentrum blockiert war. Ich konnte zwar mühsam Gedanken ordnen, aber diese nicht mehr artikulieren. Die Folge waren Angst und Panik, dass dies Normalzustand bleiben würde. 

Nach wenigen Wochen entschied ich mich, zurück zu fliegen. Monate später machte ich mich eines Morgens auf den Weg durch den naheliegenden Stadtwald. Eine Schamanin gab mir den Impuls, dass ich in diesem Wald einen alten Baum finden könne, der mir bei der Regeneration helfe. Viele Stunden lief ich durch den Wald und kam an eine Lichtung, wo ein Spielplatz war. Ein kleiner Junge kam mir entgegen. Unsere Blicke trafen sich und ich schritt voran. Dann kehrte er um und folgte mir. Ich nahm dies zum Anlass und fragte den Jungen nach einem großen, alten Baum. Er zeigte mir "seinen" Baum. Andere Kinder kamen dazu. Plötzlich kam eine junge Frau auf mich zugelaufen. Es war die Mutter des kleinen Jungen. Es war ihr suspekt, welch fremder Mensch mit den Kindern ins Gespräch kam. Ich befand mich inmitten eines Waldkindergartens. Diese Frau kannte besagten alten Baum. Er war nicht weit entfernt, so gingen wir gemeinsam dorthin und ich setzte mich an den Fuß des Baumes mit dem Rücken zum alten, knorrigen Stamm.

Heute ist meine Frau meine Gefährtin und Wegbegleiterin. Ich wurde damals Vater eines dreijährigen Sohnes den sie mitbrachte. Große Ereignisse im Leben sind nie geplant. Ich nannte es Fügung und mein damaliges Leben erfüllte sich zunehmend mit Sinnhaftigkeit. Unser gemeinsamer Weg begann. Ich veränderte mich beruflich, interessierte mich für Erziehung und stellte die eigenen Sozialisation meiner Kindheit in Frage. Pioniere der Pädagogik inspirierten mich, insbesondere das Ehepaar Rebecca und Mauricio Wild und ihre Weiterentwicklung der Nicht-Direktiven-Pädagogik. Rebeca Wild, welche ich selbst noch kennenlernen durfte formulierte es so:

"In Wirklichkeit trägt das Kind den Schlüssel zu seinem rätselhaften individuellen Dasein von allem Anfang an in sich. Es verfügt über einen inneren Bauplan der Seele und über vorbestimmte Richtlinien für seine Entwicklung. Das alles ist aber zunächst äußerst zart und empfindlich und ein unzeitgemäßes Eingreifen des Erwachsenen mit seinem Willen und seinen übertriebenen Vorstellungen von der eigenen Machtvollkommenheit kann jenen Bauplan zerstören oder seine Verwirklichung in falsche Bahnen lenken."

Ich bin begann nun an dem Ort zu arbeiten, an welchem ich Andrea und Vinzenz kennenlernte: im Waldkindergarten, welcher direkt neben dem sogenannten "Hexenbaum" - einer 300 Jahre alten Kiefer - stand. Durch die Idee einer freien Schule für unsere Kinder verschlug es uns ins Allgäu, wo auch unsere Tochter Aurora zur Welt kam. Aurora brachte so viel Freude in unsere kleine Familie und ich entdeckte durch ihr Sein die Qualität der Gegenwart. Ich sah, dass wir Eltern Vieles durch unsere Kinder erkennen dürfen. Das Gedicht von Khali Gibran "Eure Kinder" erinnert mich stets daran: "Eure Kinder sind nicht eure Kinder, sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber". Aurora inspiriert mich, anders zu sehen.

Nach der pädagogischen Ausbildung entschieden wir, als Familie für ein halbes Jahr nach Thailand zu reisen. Dort wollten wir uns Zeit und Raum nehmen, um herauszufinden, wie wir unser Leben gestalten können. Es entstand die Vision eines Lebensraums, in dem die Entfaltung des eigenen Potentials möglich ist - für uns und Andere. Zunehmend entwickelte sich die Idee, traumatisierte Kinder in unsere Familie aufzunehmen, um ihnen die Heimat und Heilung zu bieten. So verschlug es uns in die Hohenloher Ebene, da wir dort das passende Haus fanden. 

Dort begannen wir als Familienwohngruppe mit zwei Pflegekindern, und bald kam unsere zweite Tochter Lisin in einer Hausgeburt zur Welt. Sie war unsere große Überraschung und ein Geschenk, sie war unser Christkind, geboren an Heiligabend. Ihre zartes Wesen und ihr Mut zu leben führte uns in innere Tiefen, welche wir noch nicht kannten und daraus lernten. Es ging ihr nicht gut und es bedurfte Hilfe - körperlich, seelisch und geistig - um sie gesund werden zu lassen. Lisin zeigte uns, wie kostbar, verletzlich und voller Liebe das Leben sein kann.
Mittlerweile bin ich Vater von fünf Kindern/Pflegekinder und leite eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. Ich weiß was es bedeutet, für Kinder da zu sein und sie auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten. Als Traumapädagoge ist mir bewusst, welche Einflüsse das noch so junge Leben von Kindern in ihrer Entfaltung blockieren und langfristig ihren Lebensweg erschweren.   

Auf diesem gemeinsamen Lebensweg mit meiner Frau Andrea bin ich durch bewegende und verzweifelte Tiefen gegangen, die mich prägten, seelische Narben hinterließen und uns als Paar immer wieder neu finden ließen. Gemeinsam mit meiner lieben Frau Andrea gestalte ich nun innere Räume des Klangs und Heils, die uns Menschen ermöglichen, vermehrt mit unserem Seelenplan in Kontakt zu kommen. Mutig, freud- und lustvoll sind wir auf neuen Wegen unterwegs. Wir haben eine mongolische Jurte, in der Singkreise stattfinden oder Klangreisen für Kinder und Erwachsene.

 Ich mache Musik mit der Handpan. Hier drückt sich meine Seele aus. Ich spiele Melodien für Menschen in berührenden Lebensumständen.

Die Handpan ist das Instrument, welches mich zutiefst in meinem Inneren rührt. Es lässt mich weinen und lachen, lässt mich tief blicken in mein unergründliches Wesen.

Heute fühle ich mich tief verbunden mit der Quelle unseres Daseins. In meine Musik fließt die Hingabe meines Herzens als metaphysischer Heiler. Ich nutze mein Wissen über geistige Heilweisen, um eine Welt des Friedens und Heils zu manifestieren.

Mein Lehrer, Dr. Johannes Sauter, Ehrensenator der Uni Bamberg, Professor für Psychologie und Metaphysik, Lehrer und Heiler erklärte mir das mit folgenden Worten: "Wie sehr kannst Du es fühlen und daran glauben, dass Deine unendliche Seele für Dich das Beste und Liebevollste möchte? Du musst mit Deiner Seele in eine echte Beziehung treten. Beachte Sie, sprich mit Ihr und bitte sie darum, Dir zu helfen. Jeden einzelnen Tag. Dann kann Unmögliches für Dich möglich werden. Deine Liebe wird die Menschen im Herzen berühren und es kann Heilsames geschehen."

Ich bedanke ich mich für Deine Zeit und Dein Interesse. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

Alwin